Operation Brock - Anti-Stau-System für den Hafen Dover und Eurotunnel

Blog / 21. Juli 2022

Nach dem Brexit 2020 steht die Logistik-Branche noch immer vor großen Herausforderungen. Das Verkehrsmanagementprogramm „Operation Brock“ soll als Anti-Stau-System den Verkehrsproblemen vor dem Hafen Dovers und dem Eurotunnel entgegenwirken. Fraglich ist, ob die vier geschilderten Maßnahmen wirklich zur langfristigen Entlastung des Verkehrs führen können. Grundsätzlich gilt: LKWs, die zum Hafen von Dover und zum Eurotunnel fahren, dürfen ausschließlich ausgeschildert Routen befahren. So wird das neue System ein kleines Gebiet (rund um den Hafen) entlasten – während es in diesem Zuge aber auf anderen Straßen zu enormen Staus kommen wird. Das zeigte bereits eine Testphase von „Operation Brock“ zur Osterzeit: Zu diesem Zeitpunkt entstanden bereits bis zu 50 km lange Staus mit einer Standzeit von 2 Tagen und damit einhergehenden katastrophalen Zuständen für die Fahrer:innen. Auch, wenn offen ist, ob Operation Brock wirklich zu einer nachhaltigen Entlastung des Verkehrs führen kann, möchten wir Ihnen das System heute vorstellen:

 

  1. A20 Dover Verkehrsbewertungsprojekt
    Dieses Warteschlangensystem soll LKW so lange zurückhalten, bis im Hafen von Dover ein Platz frei wird, um somit einen Stau in Dover zu verhindern. Dafür müssen sich die Fahrzeuge auf der linken Spur der A20 nach dem Roundhill-Tunnel anstellen. Zudem gilt rund um die Uhr eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 40 mph, also ca. 65 km/h. Auch die Luftqualität soll so verbessert werden.
     
  2. Verschiebbare Absperrung auf der A20
    Um den Verkehr Richtung Eurotunnel und Hafen von Dover zu lenken, wird ein System von verschiebbaren Betonabsperrungsblöcken auf der M20 eingesetzt. Dadurch kann in Kürze ein Gegenverkehr geschaffen werden. Innerhalb weniger Stunden können die Betonblöcke wieder entfernt werden.
     
  3. Flugplatz Manston
    Auf dem Gelände des Flugplatzes in Manston wird der Verkehr in Richtung des Hafens von Dover abgewickelt. Kontrollen der Grenzbereitschaft sollen hier sicherstellen, dass Spediteure die richtigen Dokumente mit sich führen.
     
  4. Binnengrenzanlage in Sevington, Ashford
    Abseits der Straße, neben der Anschlussstelle 10 auf der M20, liegt die Ashford Sevington Inland Border Facility.Dort durchlaufen die Fahrzeuge die erforderlichen Zoll- und Transitkontrollen. Außerdem führt die Driver and Vehicle Standards Agency (DSVA) Fahrzeug- und Fahrerkontrollen durch. Wichtig: Spediteure müssen auf jeden Fall den „Check an HGV“-Dienst nutzen, um eine Zugangsgenehmigung für Kent zu erhalten.

    Vergessen Sie nicht, den Service „Check an HGV“ zu nutzen, damit Sie eine Zugangsgenehmigung für Kent erhalten.

 

Aktuelle Informationen und neuste Updates bezüglich der „Operation Brock“ finden Sie hier: 
www.nationalhighways.co.uk

 

Unser Fazit bei Hammer?

Wir befürchten, dass das System letztlich nur zu einer noch angespannteren Lage der Berufskraftfahrer:innen führt und beobachten die Einführung mit Sorge. Denn eines muss allen Beteiligten klar sein: Operations Brock wird ein kleines Gebiet entlasten können, jedoch auf Kosten der Fahrer:innen und des Transportsektors lange, unbezahlte Wartezeiten an anderen Stellen auslösen.


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Yvonne Faber
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